Das Projekt wurde im September 2017 in Zusammenarbeit mit der HTL (Höhere Technische Lehranstalt) Lienz gestartet und lief bis Ende März 2018. Die HTL hat als Schwerpunkt Mechatronik, das heißt die Absolventinnen und Absolventen haben keine Berührungsängste mit Strom und verstehen sehr gut, wie Mechanik und Elektronik zusammenspielen.
Dieses Wissen hat sich HELLA zu Nutze gemacht, um eine Idee aus der Schublade zu ziehen und in die Umsetzung zu bringen: Energie über eine gewisse Distanz über die Luft zu übertragen. Der Vorteil liegt auf der Hand: in schwer zugänglichen Bereichen müssen keine Batterien mehr getauscht werden, Kabel können bei beweglichen Teilen einfach weggelassen werden; und trotzdem werden Komponenten, zum Beispiel Sensoren, immer noch problemlos mit Strom versorgt. Ein Datenaustausch findet über Funk statt, also ist auch dafür kein Kabel notwendig. Es gibt viele Anwendungsbereiche für solche Lösungen im Sonnenschutzbereich, sei es in der Markise, Jalousie oder im Rollladen.
Nun gibt es schon ähnliche Konzepte am Markt, was unterscheidet dieses Projekt von diesen Lösungen? Energieübertragung per Luftstrecke wird zum Beispiel bei Handyladepads, elektrischen Zahnbürsten usw. angewendet. Die Verfahren sind hier ausreichend effizient und haben Marktreife erlangt. Standards wie zum Beispiel der Qi-Standard https://de.wikipedia.org/wiki/Qi_(induktive_Energieübertragung) haben sich herauskristallisiert und erlauben eine Interoperabilität zwischen einigen Geräten. In der Regel wird Energie aber nur einige wenige Millimeter per Luftstrecke übertragen, das reicht für viele Produkte nicht aus. Im Rahmen dieses Projekts ist es gelungen, Energie über eine Distanz von 12 cm zu übertragen, das ist eine beachtliche Distanz für die Größenordnung der verwendeten Bauteile. Hier liegt auch der Schlüssel für die Verwendung im Sonnenschutzbereich, da die Verbraucher nicht zwangsläufig unmittelbar neben der Stromversorgung platziert werden können, was für ein Handyladepad oder eine Zahnbürste ja noch Sinn macht. Nun kann Energie auch über mehrere Zentimeter bis an den Verbraucher „gebeamt“ werden, das ermöglicht ein völlig neues Spektrum an Anwendungen.
Fabian Martischnig und David Reiter der HTL Lienz haben dieses Projekt perfekt umgesetzt und konnten für dieses in Innsbruck eine Auszeichnung von "Be the Best" entgegennehmen. "Be the Best" ist ein Wettbewerb für Techniktalente, der alle Jahre in Innsbruck in Tirol stattfindet. Nur die besten Projekte haben eine Chance auf eine Auszeichnung, für HELLA ist es deshalb eine große Ehre, diese beiden Absolventen im Rahmen des Projekts begleitet zu haben.
HELLA investiert schon seit Jahren in die Forschung, um ganz vorne mit dabei zu sein, wenn es um die Umsetzung von technisch anspruchsvollen Lösungen in Produkten geht. Vor allem dreht sich die digitale Welt sehr schnell, Smart Home Systeme sind hiervon natürlich nicht ausgenommen. Ein technologischer Vorsprung kann nur durch Forschung erreicht werden, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungseinrichtungen wie der HTL Lienz, Uni Lienz und TU Graz ist für HELLA deshalb selbstverständlich.